Expedition ans Ende Europas

Das Nordkap, der nördlichste Punkt Europas, ist sicherlich für viele ein spektakuläres Ziel. Für Joy Schwemin ist dies ein Wunsch gewesen, der in Erfüllung gegangen ist, als sie im Mai an einer zwölftägigen Expedition eben dorthin teilnahm. Es handelt sich hierbei um ein Programm der IJM Stiftung in Heidelberg, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Schülerinnen und Schülern im Alter von 13 bis 20 Jahren unter Anleitung von wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Veränderungen von Flora und Fauna in Skandinavien erforschen zu lassen. Daneben sollten aber auch kulturelle Belange wie Stadtbesichtigungen und das Kennenlernen von Menschen und Kultur nicht zu kurz kommen. So führte die Expedition mit dem Bus durch die Nadelwälder Finnlands, das seenreiche Südschweden und durch die karge Landschaft Norwegens. Dabei wurden verschiedene Nationalparks und Städte wie Kopenhagen, Helsinki und Stockholm besichtigt, was für Joy völlig neue Eindrücke waren.

Zusammen mit fünf weiteren Teilnehmern bildete Joy ein Team, welches sich u.a. mit der Frage befasste, inwieweit sich die Flora, abhängig von der geographischen Lage sowie den klimatischen Bedingungen, auf dem Weg in den Norden verändert. Hierbei konnte das junge Forscherteam eine Verschiebung der Klima- und Vegetationszonen beobachten: Aufgrund der Erderwärmung wird die südliche Taiga zunehmend zum Mischwald wird. Darüber hinaus lässt sich feststellen, dass die Permafrostböden immer weiter auftauen und sich weiter nach Norden verschieben. Dadurch wiederum werden klimaschädliche Gase wie Methan und Kohlendioxid freigesetzt, was in einer Verstärkung des Klimawandels resultiert. Als Fazit der Untersuchungen stellt das Team fest, dass die Vegetation in Skandinavien nicht zur Milderung des Klimawandels beiträgt, sondern ihn im Gegenteil noch weiter vorantreibt.

Diese Auswirkungen der Erderwärmung einmal mit eigenen Augen mitzuerleben, war für Joy auf der einen Seite spannend, auf der anderen Seite stimmte es sie auch nachdenklich. Eine gute Gelegenheit, die Erlebnisse und Ergebnisse ihrer Expedition vorzustellen bot sich dann in der letzten Schulwoche, als im Rahmen der Projekttage am Gymnasium Delbrück die 17 Nachhaltigkeitsziele der UN im Mittelpunkt standen. Dabei machte Joy ihren Mitschülerinnen und Mitschülern Mut, angesichts der besorgniserregenden Lage nicht zu resignieren, sondern dem Klimawandel entschieden die Stirn zu bieten.

Joy Schwemin zusammen mit einem weiteren Expeditionsteilnehmer bei der Forschungsarbeit
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